Die nächste Wanderung stand auf dem Programm. Diesmal führte sie uns in die Nähe von Mainz auf die Nierstein Runde. Hier warteten schöne Aussichten und sogar ein paar Frühlingsgefühle auf uns.
Und schon wieder eine Wanderung… Wer kann es schon langsam nicht mehr lesen? Nun ja, nachdem ich in letzter Zeit doch auch etwas faul geworden bin, hat mich letztendlich das schöne Wetter dann doch aus dem Haus gekriegt und meine Mainzer-Kollegin lockte mich mit dieser Route in die Pfalz. Es war ein kalter Tag, aber die Sonne gab ihr bestes und die ersten Blumen kündigten den Frühling an.
Die Nierstein Runde
Kilometer: 13,81km
Dauer gesamt: ca 3 1/2 Std. (inkl. kleiner Pausen und Fotostops)
Aufstieg & Abstieg gesamt: je 240m
Markierung: keine Markierung
(gemessen mit einer Tracking App)
Wie der Name schon sagt, führte uns der Weg nach Nierstein. Die kleine Stadt mit rund 8.400 Einwohnern liegt ca. 12 Kilometer südlich von Mainz und ist für ihr alter ziemlich jung. Tatsächlich stammt die erste urkundliche Erwähnung von ca 742, das Stadtrecht hat sie aber erst im Jahre 2014 erhalten. Heute ist die Stadt am Rhein für ihren leckeren Riesling/Wein, aber auch ihren malerischen Stadtkern, ihre leckere Gastronomie und ihre hübsche Landschaft bekannt.
Auf unserer heutigen Tour konnten wir davon leider nur wenig sehen, aber was nicht wegläuft, ist später auch noch da. Wir haben uns für diese Route entschieden, auch wenn wir dem Weg nicht immer exakt gefolgt sind (waren wir doch zu sehr mit schnattern beschäftigt).
Blick über Nierstein
Der Weg führt uns hoch in die Weinberge
Nachdem wir einen Parkplatz in Nierstein gefunden haben, ging der Weg direkt hoch in die Weinberge. Der Großteil der Stecke ging übers offene Feld, daher würde ich die Route für einen knalligen, heißen Sommertag eher weniger empfehlen. An unserem kalten Tag haben wir uns über die warmen Sonnenstrahlen und den plötzlichen Vitamin D Einschub sehr gefreut. Die Weinberge waren jetzt am Anfang des Jahres noch kahl, aber im Herbst muss die Ecke hier sehr schön sein. Zu der richtigen Saison gibt es hier auch sicherlich Weinstände, die einen zu der ein oder anderen Pause verführen. Wir haben schon mal beschlossen, dass wir dies zu gegebener Zeit nochmal intensiv recherchieren werden.
Ein Baum in den Weinbergen…
Und noch mehr Weinberge…
Weinberge soweit das Auge reicht
Ein kurzer Blick auf Dexheim
Blick auf die Frankfurter Skyline
Bergfried und Schwabsburg
Nach etwa der Hälfte der Strecke erreichen wir Schwabsburg – ein kleiner Stadtteil der Stadt Nierstein mit übersichtlichen 1.600 Einwohnern. Den Namen hat die kleine Ortschaft von der Burg Schwabsburg und insgesamt geht es hier sehr gemütlich zu. Neben dem Schlossturm ist die evangelische Kirche das Wahrzeichen der Stadt. Sie wurde 1892 im neugotischen Stil errichtet und ihr mächtiger Turm ist bereits von Weitem zu sehen.
Schwabsburg mit Burg- und Kirchenturm
Die Kirche Schwabsburg
Bücher und Nazis (ver)jagen! Läuft hier!
Wenn mich jemand auf eine Pause einladen würde, hätte ich nix dagegen!
Der Weg führt uns entlang des Flügelsbach
Die wohl putzigste Gasse überhaupt: das Jahnreilchen
Nach einem kurzen Rundgang und Aufstieg durch Schwabsburg erreichen wir die Ruine der Höhenburg. Die Burg wurde um 1210 errichtet und während des Dreißigjährigen Krieg zerstört. 1799 wurde sie dann nach einer Versteigerung abgebrochen. Heute sind von der ehm. Burganlage nur der Bergfried und Teile der Ringmauer erhalten geblieben. Der Bergfried hat eine Höhe von ca 24m und kann bestiegen werden.
Der Bergfried der Schwabsburg
Bis zur Aussichtsplattform muss man 106 Stufen überwinden. Im Inneren ist es fast komplett dunkel und wir müssen unsere Handytaschenlampen zücken um etwas zu sehen. Oben angekommen werden wir mit einer grandiosen Aussicht auf den Ort und das Tal mit seinen vielen Weinbergen belohnt. Wir gönnen uns hier einen Moment und schauen uns um.
Vom Bergfried hat man einen eindrucksvollen Blick auf die Stadt…
.. aber auch die umliegenden Weinberge
Ein Insektenhotel gibt es hier auch
Frühlingsgefühle in Schwabsburg
Der Niersteiner Wartturm
Nachdem wir den Bergfried wieder verlassen haben, geht es über den Roten Hang weiter zum Niersteiner Wartturm. Der Turm – der auch Niersteiner Warte bezeichnet wird – ist ein mittelalterlichen Signalturm aus dem 12. Jhd. und das Wahrzeichen Niersteins. Er liegt oberhalb der Stadt und ist der höchste Aussichtspunkt in den Weinbergen. Von hier oben muss man sicherlich auch einen wunderbaren Ausblick haben. Bei guten Wetter soll der Rundblick bis zum Donnersberg reichen. Normalerweise kann der Turm bestiegen werden, derzeit ist er aber wegen Corona geschlossen.
Unser nächstes Ziel ist bereits von weitem zu sehen
Der Rhein schlängelt sich durch die Landschaft
Der Niersteiner Wartturm
Auch hier werden Frühlingsgefühle versprüht!
Von hier oben geht es dann langsam wieder runter Richtung Nierstein. Unsere Wanderung neigt sich dem Ende entgegen. Zufrieden beenden wir unsere Runde und ziehen von dannen. Für uns steht fest: wir werden nochmal her kommen. Dieses mal aber im Herbst und mit Wein!
Ein Stück Mauer am Wegesrand
Noch mehr Frühlingsgefühle! Weee!
Dich kennen wir schon. Hallo Flügelsbach!
Endspurt! Back in Nierstein
Die toten Sümpfe