Bevor es von Regensburg nach Hause gehen sollte, wollte ich noch sehen, ob es in der Umgebung lohnenswerte Ziele gibt. Ich wurde fündig…
Die Gedenkstätte Walhalla
Mein erstes Ziel war die Gedenkstätte Walhalla. Sie liegt etwa 10km von Regensburg entfernt an der Donau. Der bayerischen Königs Ludwig I. hatte sie damals erbauen lassen um bedeutende (deutsche) Persönlichkeiten zu ehren. Benannt wurde sie nach Walhall, die Halle der Gefallenen der nordischen Mythologie. Bei der Eröffnung wurden 160 Personen (mit 96 Büsten und 64 Gedenktafeln) geehrt. Inzwischen ist die Sammlung auf 130 Büsten und 65 Gedenktafeln gewachsen.
Schöne Aussichten unterwegs
Walhalla von der anderen Flussufer Seite aus
Über die Treppen erreicht man die Vorderseite Walhallas…
…und hat eine tolle Sicht auf die Donau
Nach den Niederlage gegen Napoleon zerbrach das Heilige Römische Reich Deutscher Nation. Man suchte nach einer gemeinsamen nationalen Identität und fand sie u.a. in der Vergangenheit. Jahrzehnte später begann man mit dem Bau nationaler Denkmäler (wie z.B. auch das Hermannsdenkmal). Der Beschluss für Walhalla war bereits 1807 gefasst worden. Aber erst nach der Niederlage Napoleons konnte der Plan verwirklicht werden. Beim Bau hat sich der Architekt von der Athener Akropolis inspirieren lassen. Fertiggestellt war die Stätte 1842 – 12 Jahre nach Baubeginn.
Zwischen den Marmorsäulen hindurch kann man die Landschaft und das Donaupanorama genießen
Übrigends kann jeder eine zu ehrende Persön vorschlagen. Allerdings frühstens 20 Jahre nach deren Tod und er muss ggf. die Kosten für die Anfertigung und Aufstellung der Büste übernehmen. Die Entscheidung über die Aufnahme trifft das Bayerische Ministerrat.
Walhalla macht von allen Seiten eine gute Figur
Sehr schön ist die Stätte auch von innen
So viele beeindruckende Büsten und Statuen
Es gibt zwei Parkplätze. Der erste ist kostenlos und am Rand der Stadt Donaustauf. Hier läuft man etwa 500m bis man da ist. Der zweite Parkplatz ist auf der Rückseite des Monuments – näher, weniger anstrengend, aber dafür kostet er Geld. Der Eintritt beträgt 4,50 €. Es gibt auch ein Kombiticket.
So tolle Details! Ich bin aus dem Staunen nicht mehr raus gekommen
Die Befreiungshalle Kelheim
Etwa 40km von Walhalla entfernt befindet sich die Befreiungshalle Kelheim. Sie thront oberhalb der Stadt Kelheim (die übrigends auch ganz schick aussah) auf dem Michelsberg. Sie wurde als Andenken für die gewonnene Schlacht gegen Napoleon während der Befreiunngskriege 1813-1815 errichtet. Auch wieder war der Auftraggeber König Ludwig I. Der Bau wurde 1842 begonnen – also direkt nach der Fertigstellung Walhallas.
Die Befreiiungshalle Kelheim auf dem Michelsberg
Die Halle hat eine Höhe von 45m, einen Durchmesser von 29m und wurde 1863 vollendet. An der Außenfassade sieht man 18 Statuen, die die deutschen Volksstämme, die an den Schlachten beteiligt waren, darstellen. Im Inneren befindet sich ein großer Kuppelsaal, mit 34 3,30m hohen Siegesgöttinnen. Zwischen zwei Figuren steht jeweils ein vergoldetes Schild aus Bronze. Sie wurden, wie auch das Eingangstor aus eroberten Geschützen gegossen.
Die Statuen an der Außenseite haben eine Höhe von 5,80m
Der Eingang zur Befreiuungshalle
Der gewaltige Kuppelsaal im Inneren
Die Siegesgöttinnen reichen sich feierlich die Hände
Durch eine Öffnugn im Dach kommt Licht in den Saal
Tolle Marmor Arbeiten
Im Inneren gibt es einen Aufgang, der einen auf die Plattform führt. Von hier aus hat man einen tollen Sicht auf das Umfeld. An diesem Tag war das Wetter insgesamt besser, als am Vortag. Aber es war trotzdem noch recht Wechselhaft und schließlich hat es auch angefangen zu hageln! Oben angekommen kann man sich aber auch den Kuppelsaal von oben ansehen.
Schöne Aussichten auf die Donau…
… und ein wenig Hagel – fast schon Schnee
Es gibt einen Parkplatz wenige hundert Meter von der Halle entfernt. Dieser kostet 2,50 € pro PKW. Evtl. gibt es eine alternative in der Stadt selbst – leider war mir keine bekannt.
Die Halle von oben
Und hübsche Details
Das Kloster Weltenburg
Mein letzter Stop an diesem Tag war das Kloster Weltenburg. Da ich auf der anderen Donau Seite geparkt hatte, da diese leichter zu erreichen war, ging es mit einer Personenfähre (für 1,50 €) auf die andere Seite (es gibt zwei: eine in der Ortschaft Stausacker, die zweite direkt gegenüber vom Kloster). Das Kloster ist eine Benediktinerabtei und liegt malerisch in einer Donau-Schlinge. Archäologische Funde weisen darauf hin, dass sich hier einst eine römische Militärstation befunden hat. Wann das Kloster gegründet wurde, ist nicht eindeutig geklärt. Eine lokale Überlieferung besagt um 617 – diese wurde aber inzwischen schon widerlegt. Sie könnte aber das älteste Kloster Bayerns sein.
Weeee! Mit der Fähre geht es auf die andere Seite
Auch ein Spaziergang auf der anderen Uferseite lohnt sich alleine schon wegen der tollen Aussicht
Tolle Natur um das Kloster herum
Auf dem Gelände gibt es die Klosterkirche St. Georg, ein kleines Museum und eine Klosterschenke und -Brauerei. Es werden unerschiedliche Führungen angeboten und das Essen soll auch ganz lecker sein (Ich hatte leider verpeilt vorher noch Geld zu holen und konnte daher keine Kostprobe machen).
Wandern kann man hier auch sehr gut. Eine Mini-Wanderung führt einen zu der Frauenkapelle oberhalb des Klosters. Aber auch auf der anderen Donauseite gibt es einige Möglichkeiten. Hier führt z.B. ein Wanderweg zu einer schönen Aussichtsstelle, von wo man eine sehr schöne Aussicht auf das Kloster hat (ca 15 Minuten bergauf, von dem ersten ausgeschilderten Aussichtspunkt sieht man nicht so viel, man muss noch ein Stück weiter gehen).
Der Weg zur Frauenkapelle
Klettern kann man hier auch
Eine tolle Aussicht auf das Kloster
Dann ging es für mich nach Hause. Obwohl das Wetter nicht so toll war, war ich mit meinem Ausflug an die Donau sehr zufrieden!