Nach den abartig heißen ersten Tagen war es an diesem Tag eher regnerisch und kalt. Das war aber eine ganz angenehme Abwechslung und der Regen hielt sich in Grenzen. Heute ging es eher in das westliche Eck der Champagne – auf den Spuren der Champagner Geschichte :lol:
Unser erstes Ziel an diesem Tag war die Stadt L’Epine. Hier gibt es nichts, nur eins: Notre Dame L’Epine.
Die Kirche wurde einer „Mutter Gottes“ gewidmet. Der Bau begann im 13 Jh, während des Hundertjährigen Kriegs. Es folgte ein großer Pilgerstrom zu dieser Kirche, weswegen sie nachträglich vergrößert werden musste. Die Bruderschaft der Jakobspilger machte im 18. Jh eine jährliche Wallfart zu dieser Kirche, wodurch die Kirche eine Auszeichnung zum Weltkulturerbe „Jakobsweg in Frankreich“ bekam. 1793 wurden die Statuen von Soldaten zerschlagen, aber die meisten Wasserspeier blieben erhalten.
Der ist schon ein bisschen creepy oder? :lol:
Weiter ging es nach Chalons-en-Champagne. Sie ist die Hauptstadt der Region Champagne-Ardenne und des Départements Marne. Im 12. und 13. Jh entwickelte sich Châlons zu einem wichtigen französischen Handelsplatz. Es gab hier früher viele Gerber und die Weber produzierten das sogenannte „Chalons-Tuch“, das bis zum Hundertjährigen Krieg nach England und dem gesamten Mittelmeerraum verkauft wurde. Bis 1997 hieß die Stadt noch Châlons-sur-Marne.
Die Kathedrale Saint-Étienne. Der erste Kirchenbau an dieser steller stammte wahrscheinlich aus dem 4. Jh. Mit dem Bau der heutigen Kirche wurde um 1120 begonnen. Sie wurde aber erst 1634 vollendet. Der Grund waren finanzielle Probleme, Änderungen während des Baus und Zerstörungen. Durch die lange Bauzeit wird zunächst im romanischen Stil begonnen und im barocken Stil beendet. Während der Revolution wurden viele Statuen zerstört und sie diente zunächst als Pferdestall. Im 19. Jh wird sie wieder hergerichtet.
Hier regnete es gerade aus allen Kübeln. Also flüchteten wir uns in die Kirche
Als wir wieder raus kamen, hatte es aufgehört zu regnen – war das etwa eine göttliche Fühgung? :mrgreen:
Der Landschaftsgarten le Grand Jard liegt direkt an der Marne. Dieser ist größer, hat aber nicht viel spektakuläres zu bieten.
Der Petit Jard sieht da schon etwas interessanter aus (und nicht nur wegen den nackten Damen :kicher: )
Die Porte Sainte-Croix von 1769. Sie hieß früher “Porte Dauphine” und war Marie Antoinette gewidmet. Nach der Revolution wurde sie umbenannt.
Die Préfecture de la Marne, eine öffentliche Vewaltung.
Die Kirche Notre-Dame-en-Vaux – sie gilt als schönste Kirche von Chalons. Sie wurde anfang des 12. Jh fertig gestellt, stürzte aber mitte des Jahrhunderts wieder ein. Sie erfreute sich aber großer Beliebtheit, dass sie sofort wieder aufgebaut wurde. Sie verlor aber durch ihre Anziehungskraft, als die Kirche in L’Epine fertig gestellt wurde.
Windschnittiges Kerlchen :kicher:
Hotel de Ville
Unser nächstes Ziel ist die Stadt Epernay. Von Weinbergen umgeben, gilt sie als Hauptstadt des Champagners. Die Geschichte der Stadt schwankt zwischen dem Wohlergehen eines blühenden Weinanbaugebiets und den Zeichen des Kriegs – die Stadt wurde 25 mal belagert. Durch den Champagner Handel gelang die Stadt zu Wohlstand.
Die Kirche Notre-Dame aus dem 16. Jh
Die Porte Saint-Martin von 1540
Der Place de la République
Die Marie aus dem Jahre 1858. Dahinter liegt ein hübscher, für die Öffentlichkeit geöffneter Garten.
Wir schlendern ein wenig die Avenue de Champagne herauf. Sie gilt als Champs-Elysées der Champagne mit den bekanntesten Champagnerhäuser (Moët & Chandon, Mercier, De Castellane, Perrier-Jouët, De Venoge…)
Das Chateau Perrier
Das Theater Gabrielle Dorziat, welches1906 eingeweiht wurde
Die Kirche von St. Peter und Paul, die leider geschlossen war.
Unser nächstes Ziel ist die Stadt Sezanne. Um uns den Weg dorthin ein wenig zu vertreiben machen wir zwei kleine Stops. Zunächst in Montmort-Lucy. Die Stadt besaß seit dem 12. Jh eine Festung. Auf dessen Grundmauern wurde dieses Renaissance-Schloss gebaut. Das Schloss wurde als „ravissant tohu-bohu de tourelles de girouettes, de pignons, de lucarnes et de cheminées“: „hinreißendes Tohuwabohu aus Türmchen, Wetterfahnen, Giebeln, Lukarnen und Kaminen“ beschrieben.
Im Privatbesitz und daher leider nicht geöffnet …
Eine kleine Kirche Saint-Pierre-Saint-Paul mit einem kleinen Friedhof.
Danach ging es nach Mondement-Montgivroux. Hier steht ein Monument, das an die Marneschlacht von 1914 erinnern soll. Mit der Arbeit an dem Monument wurde 1932 begonnen, es wurde aber erst 1951 eingeweiht, da der zweite Weltkrieg für Verzögerung sorgte. Das etwas eigenwillige Monuemt hat eine Höhe von 33m.
Hier sehen wir btw. ein Château D’Eau („Wasserschloss“) – hier wird Wasser für das Dorf gespeichert und i.d.R. hat fast jedes Dörfchen in dieser Gegend eins
Dann waren wir in Sezanne. Die Stadt selbst hat einige ganz putzige Gebäude, aber es gibt nicht wirklich viel zu sehen.
Hier gibt es auch richtig schmale Gassen – falls man mal dicke Menschen abhängen muss :kicher:
Die Kirche Saint-Denis.
Aus Sezanne haben wir uns dann noch eine kleine französische Köstlichkeit mitgenommen: Eclairs – ein Gebäck das mit einer Creme gefüllt und nochmal glasiert ist. Nom!
Zufrieden zogen wir von Dannen und wieder zurück nach Hause
Dieser Beitrag gehört zu meinem Champagne/Lothringen-Reisebericht. Gehe zu…
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