Ich bin schon unzählige Male an dem Autobahnschild für den Hessenpark vorbei gefahren und war immer ein bisschen neugierig. Nun habe ich es endlich geschafft dem Park einen Besuch abzustatten.
Von März bis Oktober ist man tägl. von 9 bis 18 Uhr und 8 € mit dabei (siehe Website). Ich war relativ früh da und hatte so das Glück, den Park in den ersten Stunden praktisch für mich alleine zu haben.
Hessenpark – ein Freilichtmuseum in Neu-Anspach
Der Hessenpark ist ein seit 1974 bestehendes Freilichtmuseum mit einer Sammlung von Fachwerkhäusern aus Hessen. Die Gebäude sollen hier für die Nachwelt erhalten bleiben. Inzwischen kann man hier mehr als 100 Häuser besichtigen. Normalerweise ist eine Umsetzung von Baudenkmalen in Deutschland nicht erlaubt, in Ausnahmefällen wird dies aber dennoch gestattet. Diese Häuser werden in Teilen zerlegt und in den Hessenpark gebracht.
Die Gebäude sind nach Mittel-, Nord-, Ost-, Südhessen und dem Rhein-Main Gebiet gruppiert und zu entsprechenden Hofanlagen zusammengestellt.
Der Marktplatz im Hessenpark
Die 26 Fachwerkhäuser bilden einen Marktplatz nach, auf dem Handel oder Jahrmärkte abgehalten wurde. In einigen Häusern gibt es auch Geschäfte, in denen man z.B. selbst gebackenes Brot oder anderes kaufen kann.
Ein Rundgang durch den Park
Das Freilichtmuseum gibt einen einen wirklich hübschen Eindruck. Man bekommt das Gefühl man befände sich in einer anderen Zeit. Auf der Website gibt es mehrere vorgeschlagene Routen. Ich empfehle eine Karte vorab auszudrucken (ich finde diesen hier am übersichtlichsten) oder vor Ort eine zu besorgen (kostet glaube ich eine kleine Gebühr) – da man sonst schnell im Park die Übersicht verliert.
Tiere gibt es auch zu sehen!
Der Hessenpark hat sogar einen kleinen Friedhof.
Die Mühle aus Borsfleth wurde 1822 erbaut. 1969 wurde sie abgebaut und 1980 – 85 im Hessenpark wieder errichtet. Diese Mühle stammt nicht aus Hessen – da es keine passende Mühle dieser Art aus Hessen gab, das Museum aber eine aufnehmen wollte, wurde diese aus Norddeutschland importiert. Hier wird zu Vorführungszwecken bei Veranstaltungen noch gemahlen.
Diese Mühle stammt aus Niedersachen. Ihre Bauart zählt zu den ältesten Mühlenarten in Europa. Da es an dem jetzigen Standort nicht windig genug ist, kann diese Mühle nicht mehr für einen längerfristigen Betrieb genutzt werden.
Hier auf dem Bild sieht man links und rechts die Grenzsteine. Diese wurden früher an Handelsstraßen aufgestellt um Entfernungen zu größeren Städten zu kennzeichnen, aber auch zur Markierung von Grenzen genutzt. Heute befinden sich 30 dieser Steine im Hessenpark – der älteste ist noch aus dem Jahre 1560.
Handwerksvorführungen
Der Park soll neben dem Erhalt der Gebäude auch einen Eindruck über das dörfliche Leben div. Regionen in Hessen vermitteln, aber auch helfen das traditionelle Handwerk zu erhalten. Hierzu gibt es immer wieder Handwerksvorführungen. Manche Gebäude kann man auch betreten und „original“ eingerichtete Zimmer/Werkstätten und Ausstellungen besichtigen.
Der Erlebnispfad
Der Erlebnispfad ist ein kleiner Pfad der durch das Waldstück führt. Hier findet man div. Infotafeln und mehrere Stationen, an denen man sich aktiv betätigten kann – z.B. an einem Xylophon oder eine Riechorgel. Der Pfad soll ein besseres Bewusstsein für den Wald schaffen und die Wechselbeziehung zwischen Mensch und diesem darstellen.
Der Hessenpark ist eine schöne Möglichkeit für einen Tagesausflug. Wenn man noch etwas Zeit übrig hat, kann man noch der Saalburg einen Besuch abstatten.