Der nächste Tag sollte uns durch die wunderschöne Landschaft des Namib Naukluft Nationalpark an den Rand der Namib Wüste führen. Hier sollten wir innerhalb einer kleinen Tour die Wüste näher kennen lernen…
Durch den Namib-Naukluft National Park
Wir verabschiedeten uns von Swakopmund und es sollte 220km nach Süden gehen. Die Landschaft auf den Weg zu unserem Ziel sollte sich auf der Strecke sehr häufig wechseln und ein paar traumhafte Ausblicke für uns bereit halten. Vielleicht war das sogar die schönste Reise-Landschaft auf unserer gesamten Route. Auf jeden Fall die Abwechslungsreichste.
Zunächst fing es mit Wüste und Meer an – beides auf seiner eigenen Straßenseite. Dann ging es weiter im Landesinneren, wo wir von asphaltierter Straße auf Schotterpisten wechselten. Es ging für uns mitten durch den Namib-Naukluft National Park. Dieser Nationalpark umfasst u.a. die Namib Wüste und ist der größte Wildpark Afrikas – er ist sogar größer als die Schweiz! Er ist bekannt für seine hohen, isolierten Inselberge und seine zahlreichen Schlangen, Geckos, Hyänen und Schakale.
Wir starten in Swakopmund mit etwas Wüste…
… aber auch noch etwas Meer
Wir lassen das Meer hinter uns und befinden uns schließlich nur noch umgeben von Wüste
Schließlich verlassen wir auch die asphaltierten Straßen
Und dann kommen zu der kargen, sandigen Landschaft noch Berge hinzu
Bei einem kurzen Spaziergang auf den Hügeln kann ich den kleinen Kollegen entdecken
Über den Kuiseb Pass geht es an der sog. Mondlandschaft vorbei. Wer die Landschaft erblickt, muss sich nicht mehr fragen, wie sie zu ihrem Namen gekommen ist. Ewig weit sieht man nur karge, felsige graubraune Felsen und Steine. Nicht umsonst haben hier die amerikanischen Astronauten die Mondlandung trainiert. Der Anblick ist großartig. Leider bleibt uns hier nicht so viel Zeit und wir müssen zeitig weiter. Hier lohnt es sich aber bestimmt auch etwas mehr Zeit zu verbringen oder eine geführte Tour zu machen.
Die spektakulären Felsen wurde vom Wind über die Jahrhunderte hinweg geformt
Felsen, Steine und wieder Felsen und Steine…
Trotzdem gibt es hier Leben: eine dicke, fette Heuschrecke…
Wir verlassen die Mondlandschaft und finden uns wieder zwischen Steppen und Sand. Bald entdecken wir am Straßenrand das Schild „Tropic of Capricorn“. Das Schild weißt auf den südlichen Wendekreis hin, der hier verläuft. Er hat vom Äquator einen Abstand von 2609km und ist ca 36.700km lang. Der Gürtel zwischen dem nördlichen und südlichen Wendekreis sind die Tropen.
Wüste, Steppe und Berge im Hintergrund
Der südliche Wendekreis wird „Wendekreis des Steinbocks“ genannt
Namibia bleibt trotz Küste eine sandige Angelegenheit
in der Wüste bei Cha-re
Nahe bei Cha-re erreichen wir unser Ziel für die Nacht, das Cha-re Camping. In dieser Nacht sollten wir auf einer privaten Farm am Rande der Namib Wüste übernachten. Da wir am nächsten Morgen richtig früh aufstehen durften, beschlossen wir, die Zelte Zelte sein zu lassen und unter freiem Himmel zu schlafen. So konnten wir direkt nach unserer Ankunft zu unserer Wüstentour starten. Sie kostete 300 NAD und wurde vom Campingbesitzer Franz durchgeführt. Franz ist in der Wüste aufgewachsen und kennt sie besser als seine Westentasche. Mit seinem Truck fahren wir ein Stück in die Wüste und er erklärt uns allerlei zur Wüste, seine Pflanzen und seine Bewohner. Ich verstehe sein englisch nicht immer gut, aber es macht auch einfach so Spaß ihm bei seinen Erklärungen zuzusehen, denn er führt seine Tour mit sehr viel Humor durch.
Eine kleine Farm, umgeben von Wüste
Der Campingplatz ist sehr einfach gehalten, aber mehr brauchen wir nicht
Auf den ersten Blick erscheint die Wüste recht karg und leer…
… aber wenn man sich aufmerksam umsieht, täuscht dieser erste Eindruck…
… die Vielfalt an Pflanzen und Tieren ist groß!
Langsam beginnt auch die Sonne unterzugehen
Der Kollege versucht sich vor uns zu verstecken, aber unser Experte entdeckt auch ihn
Wüste und Sand – soweit das Auge sehen kann
Unsere Tour endet mit einem weiteren, grandiosen Sonnenuntergang in der Wüste
Die Felsen werfen lange Schatten
Eine Nacht im Freien
Zurück im Camp endet unser Abend mit einem leckeren Abendessen und großartigen Marshmallows am Lagerfeuer, bevor wir mit unseren Matten und Schlafsäcken unser Lager aufschlagen. Zunächst fällt mir das Einschlafen echt schwer, weil der Mond (fast Vollmond) so hell leuchtet. Schließlich schlafe ich zu den Geräuschen der Natur und einem weiteren grandiosen Sternenhimmel zufrieden ein. Nachts besucht eine Gruppe Zebras das nahe gelegene Wasserloch. Ich kriege die Geräusche am Rande mit, aber schlafe unbesorgt weiter.
Wir waren froh, das uns niemand besucht oder angeknabbert hat ;-)
Eine wirklich grandiose Reise durch die Landschaft Namibias!
Allgemeines im Süden Afrikas
- Egal wo man im Süden Afrikas unterwegs ist, das Problem ist präsent: Wassermangel. Seit gut 3 Jahre kämpfen die Regionen (insbesondere Südafrika) schon gegen eine anhaltende Dürre und man fürchtet den „Day Zero“ – wo die Trinkwasserreservoires abgestellt werden. Dementsprechend wird man überall hingewiesen, dass man mit dem Wasser sparsam umgehen soll. Im Hostel in Kapstadt hatten wir sogar kleine Sanduhren neben der Dusche. Das ist ein sehr wichtiger Punkt auf einer Reise durch Südafrika und sollte auch als Tourist respektiert und befolgt werden. Was ich wider rum gar nicht verstanden hab war, dass jeder Campingplatz seinen eigenen Pool haben musste. Ist das nötig, wenn man sowieso schon unter Wassermangel leidet? Manche Duschen/Wasserhähne waren aber auch so seltsam, dass man gar keine Chance hatte Wasser zu sparen, weil das Wasser z.B. in jede Richtung spritze oder so wenig „Wassernebel“ raus kam, dass man ewig brauchte um sich die Hände zu waschen. Auch muss es gerade in der Region Kapstadt wohl auch häufiger Regnen – wieso herrscht dort dann eine Dürre? Oder ist der Regen doch noch zu wenig? Das gehört zu den Fragen, auf die ich noch keine Antwort gefunden hab. Fazit bleibt aber: geht sparsam mit Wasser um ;-)
- Geld abheben an ATMs ist in Afrika so eine Sache. Wenn man sich in einer größeren Bankfiliale mit vielen Automaten befindet, sollte man keine größeren Probleme haben. Versucht man allerdings in einer kleinen Ortschaft einen Automaten zu besuchen, ist die Chance nicht gering, dass dieser dir kein Geld ausspucken wird. Auf unserer Reise hatten wir einige Automaten die „Out of Order“ waren, was sehr ärgerlich ist, wenn man dringend Bargeld braucht. Daher: lieber rechtzeitig Geld abheben, wenn es welches gibt. Aber es auch nicht übertreiben, aus Rücksicht zu anderen Reisenden oder – noch wichtiger – den Anwohnern. Wenn eine Horde Touristen die Automaten leer macht, bekommen die Einheimischen auch kein Geld mehr. Es ist eine verzwickte Situation, da man viele Touren nur in Bar bezahlen kann, man aber nicht mit einer riesigen Summe durch die Gegend reisen möchte, aber man nie weiß, wann man wieder Bargeld abheben kann….
- Wie sollte es anders sein: Tanken ist auch so eine Sache. Da die Strecken – gerade in Namibia – sehr lang und weitläufig ist, kann es schon passieren, dass man stundenlang fährt und niemanden zu Gesicht bekommt. Dementsprechend sollte man jede Gelegenheit zum tanken nutzen und darauf achten, mit vollem Tank zu starten. Hat das Auto keinen Doppeltank, kann man sich auch überlegen, einen Ersatztank mit dabei zu haben (und natürlich ausreichend Trinkwasser nicht vergessen!)
- Und zu guter letzt noch ein Kommentar zum handeln: ich hasse es ja zu handeln. Da bin ich irgendwie typisch deutsch. Ich möchte auf der Ware einen Preis stehen haben und es dann kaufen oder eben nicht. In Afrika ist es nicht unüblich auf Märkten zu handeln. Es gibt Märkte (gefühlt eher in der Stadt), dort sollte man auch unbedingt handeln, weil sich die Preise bereits darauf eingestellt haben. Auf ländlichen Märkten kann man durchaus auch handeln, allerdings sollte man sich dabei vor Augen halten, dass die Bevölkerung dort teilweise sehr arm ist und alles was man handelt, diesen Menschen dann am Ende fehlt. Meine Souvenirs habe ich fast ausschließlich in ländlichen Märkten gekauft und ich habe (nicht ganz uneigennützig) aufs handeln komplett verzichtet.