Ich erkunde die Mathildenhöhe und Rosenhöhe – 2 größere Parks in Darmstadt. Sie laden ein zum entspannen und schlendern, aber es gibt auch Kultur zu erleben.
Die Mathildenhöhe – das Zentrum des Darmstädter Jugendstils
Die Mathildenhöhe ist die höchste Erhebung in Darmstadt selbst und ist bereits seit dem 19 Jhd eine Parkanlage – das Zentrum des Darmstädter Jugendstils. Benannt wurde sie nach Mathilde Karoline Friederike von Wittelsbach, der Gemahlin Großherzogs Ludwig III.
Im Zusammenhang mit der Mathildenhöhe liest man recht häufig von der Künstlerkolonie: Das war eine Gruppe von Künstlern die 1899-1914 zusammen arbeiteten und zukunftsweisende Bau- und Wohnformen bauen sollten. Ihr Leitspruch war „Mein Hessenland blühe und in ihm die Kunst“.
Auf dem Gelände findet man einiges Sehenswertes:
Hochzeitsturm
Der 1908 erbaute Hochzeitsturm – auch Fünffingerturm genannt – ist ein Wahrzeichen von Darmstadt. Der Turm ist 48m hoch und hat eine Aussichtsplattform von der man einen tollen Blick auf die Stadt und Umgebung hat (März-Oktober 10-18 Uhr / November-Februar 11-17 Uhr, 3 € Eintritt). An klaren Tagen kann man bis in die Pfalz sehen und sogar Hochhäuser aus Frankfurt sind zu erkennen.
Eines der beiden Mosaiken von Friedrich Wilhelm Kleukens in der Eingangshalle
Neben dem Hochzeitsturm befindet sich die Deutsche Akademie für Sprache und Dichtung und ein Ausstellungsgebäude
Platanenhain
Der Hain wurde 1830 angelegt und bis 1914 mit Plastiken und Reliefs ergänzt. Der Künstler Bernhard Hoetger wollte mit seinen Kunstobjekten die Verbindung zwischen Mensch und Natur und den Kreislauf des Lebens darstellen. Hier befindet sich heute ein kleines einfaches Cafe und man kann Menschen beim Boule spielen zusehen.
Russische Kapelle und das Lilienbecken
Die Kapelle wurde zwischen 1897-1899 im Stil russischer Kirchen des 16. Jhd erbaut und ist der Heiligen Maria Magdalena gewidmet. Sie wurde auf importierter russischen Erde errichte und es werden heute noch Gottesdienste dort abgehalten. Ein russischer Zar der bei besuchen in Darmstadt nicht auf seine eigene Kirche verzichten wollte, gab den Bau der Kirche in Auftrag. Sie ist die einzige Russische Hofskapelle außerhalb des ehemaligen Zarenreiches.
Direkt vor der Kapelle befindet sich das Lilienbecken. Es wurde 1914 angelegt.
Schwanentempel
1914 wurde der Schwanentempel entworfen. Auf den Säulen des keramischen Pavillion sind vier verschiedene Motive abgebildet.
Vortex Garten
Der Vortex befindet sich eine Straße weiter, gehört aber irgendwie noch zu der Mathildenhöhe. Er ist ein kleiner, öffentlicher Park, der in Privatbesitz ist. Hier findet man kleine verwinkelte, fast zugewachsene Wege mit Wasserspielen, mit Mosaik dekorierten Sitzmöglichkeiten, wo Bücher zum schmökern bereit gelegt wurden und Figürchen (Prinz-Christians-Weg 13, 64287 Darmstadt)
Die Rosenhöhe – eine Oase der Ruhe
Die Rosenhöhe ist ein hübscher, größerer Park mit großen beeindruckenden Bäumen, grünen Wiesen und Bänken zum ausruhen und entspannen.
1810 kaufte Prinzessin Wilhelmine den damals noch genannten „Busenberg“. Sie beauftrage einen Architekten dort einen Garten anzulegen – so entstant die Rosenhöhe. Er diente der Prinzessin als Rückzugsort und als Sommerresidenz. Später dient er der Großherzoglichen Familie auch als Begräbnisstätte.
Nachdem der Park zunehmens verwilderte, befindet er sich seit 1979 im Besitz der Stadt Darmstadt und wurde rekonstruiert.
Das Löwentor
Einer der möglichen Eingänge in den Park ist das Löwentor. Es wurde 1914 zu einer Ausstellung der Darmstädter Künstlerkolonie errichtet und 1926 an diesen Platz verschoben.
Das Alte Mausoleum
Als die 5 Jahre alte Tocher Wilhelmines starb, beauftragte man den Bau des Mausoleums. Als es noch weitere Familienmitglieder – u.a. Wilhelmine selbst – aufnehmen musste, wurde das Gebäue um die Seitenkapellen erweitert.
Das Neues Mausoleum
Das neue Mausoleum wurde errichtet um weitere sterbliche Überreste der Großherzogfamilie anfang des 20. Jhd aufnehmen zu können.
Die Fürstengräber
Als die 8 Jahre alte Großherzogstocher Elisabeth starb, ließ er auf ihrem Grab die knieende Engelsfigur errichten. Daneben befinden sich die – im gegensatz dazu – schlichten Gräber von Großherzog Ernst-Ludwig und seiner Familie.
Das Rosarium
Anfang des 20 Jhd ließ man das Rosarium im Park anlegen. Das Wahrzeichen des Parks ist der Rosendom der im südosten des Rosariums steht. Ab Mai blühen hier mehr als 10.000 Rosen – als ich die Fotos gemacht habe, hat sich noch nicht so viel getan ;-)
Das Blätterdach
Der spanische Turm
Nicht weit vom Rosarium entfernt, am Ende des Parks steht der spanische Turm. Der Zweck und Bauzeit sind nicht genau bekannt – u.a. wurde er aber als Gärtnerwohnung genutzt. Heute wird der Turm nicht mehr benutzt.
Das Pförtnerhäuschen
Dieses Häuschen gehört noch zum ehemaligen Palais – es wurde 2004 renoviert und seit dem beinhaltet es eine Ausstellung zur Geschichte des Parks
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Teil 1 von meinem Darmstadt Reisebereicht: Die Highlights der Darmstädter Innenstadt