Eine weitere Wanderung sollte uns zum Stausee Lac du Der Chantecoq führen. Hier wartet uns eine schöne Mischung entlang am Wasser und durch Wälder…
Wie auch schon die Wanderung bei Trois Fontaines haben wir eine weitere Route von dieser Seite entdeckt, die wir ausprobieren wollten. Die Tour nennt sich „Zwischen Dame und Ritter“ – und mich würde sehr interessieren, weswegen diese Route diesen Namen erhalten hat. Leider konnte ich nichts dazu finden. Aber auch ohne Ritter ist der Lac du Der trotzdem ein schöner Ort zum wandern, aber auch für Wassersport, Vogelfreunde und einfach eine schöne Zeit am Wasser.
Entlang am Lac du Der
Der Lac du Der Chantecoq ist mit 4800 Hektar der größte Stausee Frankreichs. Er schützt nicht nur die umliegen Region vor Hochwasser, sondern auch die Seine in Paris – gleichzeitig dient er aber auch als Wasserspeicher, falls die Seine während einer Trockenperiode ein wenig Unterstützung benötigt. Der 1974 eingeweihte See wurde in 8 Jahren künstlich errichtet. Er ist sehr beliebt bei Fans von Wassersport, aber auch bei Anglern, Radfahrern und natürlich Wanderer, die sich auf 250km Wanderwege freuen können. Wir fanden die Route etwas besser beschrieben, wie die bei Trois Fontaines – vielleicht haben wir uns diesmal aber auch von vornherein mehr auf das GPS verlassen.
Kilometer: 14,60 km
Wir haben gebraucht: ca 4:15 Std (inkl. Pausen und Fotostops)
Aufstieg: 279m, Abstieg 274m
(gemessen mit einer Tracking App)
Unser Startpunkt war der Hafen von Giffaumont-Champaubert mit rund 600 Liegeplätzen im Süden des Stausees. Entgegen der vorgegebenen Route, haben wir sie im Uhrzeigersinn gemacht. Dort beginnt es mit einem steinigen Strand und üppigen grünen Wiesen. Ein Weg entlang des Staudamms führt uns etwa 600 Meter auf die andere Seite des Sees, wo wir auf einen trockenen Strand treffen, der schon etwas „Meer mit Watt“-Gefühl in uns weckt.
Angekommen am Lac du Der
Diese Brücke führt zu einer kleinen Insel, die allerdings nicht auf unserer Route lag
der Hafen von Giffaumont-Champaubert mit ein bisschen Herbst
Wassersport auf dem Der
Der Staudamm trennt den südlichen Teil des Sees vom restlichen
Ganz schön trocken hier…
Wir verlängern die ursprüngliche Route um einen Abstecher zur Eglise de Champaubert. Man merkt, dass nach dem heißen Sommer der Wasserstand etwas gelitten hat und man kann deutlich erkennen, bis wohin das Wasser normalerweise reicht. Die Eglise de Champaubert ist als einziges übrig geblieben, als in der Region in den 70er Jahren 3 Dörfer (Chantecoq, Champaubert und Nuisement-aux-Bois) überflutet wurden.
Etwas erhöht und damit geschützt blickt die Kirche auf den See
Normalerweise befindet sich der Strand um die Kirche unter Wasser…
… bei uns lag er aber frei und wir konnten gemütlich um die Halbinsel herum wandern
Leere Schneckenhäuser am Strand…
Der Lac du Der ist aber nicht nur Bewegungsliebhaber ein bekanntes Ziel – mit rund 200 Vogelarten ist er auch bei Vögelfreunden sehr beliebt, die an vielen Stellen des Sees ihrem Hobby frönen können. Jährlich kann man zahlreiche Kraniche beobachten, die hier einen Zwischenstopp einlegen. Es gibt auch einige Häuschen, von wo man versteckt und in aller Ruhe das Federvieh beobachten kann.
Hier gab es keinen richtigen Weg – befindet sich die Stelle ja meistens unter Wasser
Einige Vögel am anderen Ufer
Was ist das denn für ein Kasten? Ah, eines der Beobachtungshäuschen (oder professioneller gesagt: ein Observatorium)
Eine kurze Pause in dem Häuschen – vielleicht entdecken wir ja noch was?
Der Abschnitt, der als nächsts kam, war etwas unspannend. Es gab keinen direkten Wanderweg und so ging es für uns entlang der asphaltierten Straße. Zum Glück war nicht so viel los und wir mussten nicht zu oft heranfahrenden Autos ausweichen. Allerdings würde es diese Route deutlich gemütlicher und schöner machen, würde es hier einen separaten Weg – z.B. am Wasser entlang – geben. Nach rund 2 km werden wir aber erlöst und ein putziger Weg führt uns in den Wald.
Um meine Begleitung zu zitieren: „ein sehr schöner, unordentlicher Wald“
Und im Wald gibt es immer hübsche Details die entdeckt werden wollen
Wieder am Wasser angekommen, freuen wir uns über das Ufer, aber auch schmale Wege, die uns über das Wasser führen. Auch wenn dieser Teil der Route nicht besonders spektakulär ist, ist er einfach nur schön. Niemand ist weit und breit zu sehen. Da man diese Ecke nicht wirklich mit einem Auto erreichen kann, liegt er ruhig und fast verlassen da. Nach einiger Zeit gönnen wir uns eine kleine Pause und gönnen uns die mitgebrachten Brote, während wir nebenbei die anderen Bewohner am Ufer beobachten.
Nicht abstürzen!
Unser Blick aus dem Wald auf den Lac du Der
Was für ein wunderschöner Wanderweg!
Hallo, wen haben wir den hier?
Eine wirklich sehr schöne Stelle des Ders, wenn man mal für sich sein möchte
Hier gab es auch einige Libellen, die sich für mich hübsch in Pose geworfen haben
Wie schön die Flügel im Sonnenlicht glitzern
Zum Abschluss noch einer der größeren Bewohner
Von da aus führte uns der Weg weiter durch den Wald zurück zum Hafen von Giffaumont-Champaubert, wo unsere Tour endet. Insgesamt eine sehr schöne Route (trotz Schwächen dank dem Stück entlang der Straße) für eine ruhige und gemütliche Wanderung entland des Lac du Ders für Wanderer, die keine spektakulären „Sightseeing-Objekte“ brauchen.
Nach dieser Wanderung endete auch unser Kurzurlaub in der Champagne und am nächsten Tag ging es für uns wieder nach Hause. Aber ich komme wieder – auch um zu wandern!