Ich bin ja immer wieder auf der Suche nach neuen Plätzen die erkundet und fotografiert werden wollen. Und das muss auch nicht immer weit weg sein. Letztens wurde ich auf den Staatspark „Fürstenlager“ bei Bensheim-Auerbach aufmerksam – und das habe ich mir mal etwas näher angeguckt ….
Zunächst ein kurzer Stopp an der Bergkirche
Dann ging es weiter Richtung Fürstenlager …
Das Auerbacher Schloss ist auch um die Ecke ^^
Der Ententeich ^^
Zu Beginn des 18. Jahrhunderst wurde hier ein Mineralbrunnen entdeckt und darauß entstand ein Kurbetrieb, der auch fleißig von den Landgrafen und Großherzögen genutzt wurde. Für die Aufenthalte der Fürsten wurden daher zunächst Gebäude errichtet und Landgraf Ludwig X entschied dann das Fürstenlager als Sommerresidenz auszubauen.
Die ganze Anlage ist um den Gesundbrunnen (der Mineralbrunnen) als dorfartige Anlage angeordnet. Mit dem Tod des Herzogspaares um 1829/30 wurde der Kurbetrieb eingeschränkt, da auch der Mineralgehalt der Quelle sank. 1918 ging das Gebiet an das Land Hessen über und wurde eine Zeit lang als Lazarett genutzt. Nach dem zweiten Weltkrieg wurden Flüchtlinge hier untergebracht und 1953 wurde es von der Verwaltung Staatlichen Schlösser und Gärten Hessen übernommen.
Ein Großteil der Gebäude ist bis heute unverändert erhalten geblieben. Der Park hat eine größe von 42 Hektar – und hier gibt es allerlei zu erkunden. Neben exotischen Pflanzen gibt es auch einer der ältesten Mammutbäume Deutschlands (evtl. sogar der älteste auf dem Kontinent).
Links sieht man hier den Stallbau
Das müsste das Wachthäuschen sein, welches ursprünglich auf der Herrenwiese stand und 1804 versetzt wurde
Die Voliere
Das Gelände ist riesig groß und sehr schön. Wiesen, große Bäume, Weinberge, hübsche Gebäude/Monumente. Die Wanderungen durch das Gebiet waren sehr entspannend, abgesehen davon, dass die Beschilderung teilweise nicht so großartig war und ich wie eine verwirrte Irre manchmal den Weg gesucht habe. Ich hatte mir vor Ort einen Flyer mitgenommen, auf dem Wanderwege eingezeichnet waren, die aber auch nicht unbedingt den realen proportionen entsprochen haben – fand ich zumindest. Das tut dem schönen Fleckchen aber keinen Abbruch. Direkt im Fürstenlager (das kleine „Dörfchen“) gibt es eine Möglichkeitkeit etwas zu trinken.
Rechts ist das Herrenhaus zu sehen
Ein wenig Richtung Süden gewandert und man trifft auf ein paar Weinberge…
Der Freundschaftsaltar von 1783
Ein Blick von oben auf das Fürstenlager
Der Freundschaftstempel von 1824
Dann ging es noch ein gutes Stück weiter zur Eremitage, eine Einsiedelei.
Sie ist mit Rindholz verkleidet ist – aber leider befindet sich das Dach im Bau
Es geht weiter durch das nördliche Waldstück und ich stolpere über das Luisendenkmal, das 1786 zur Erinnerung an die Schwestern der Prinzessin Luise errichtet wurde
Nochmal die schöne Aussicht genießen
Die Grotte von 1790/91
Der Gesundheitsbrunnen von 1768
Wieder zurück in Bensheim
Nachdem ich also ausgiebig gewandert bin, war ich noch am Nahe gelegenenen Goethebrunnen. Dieses kann man auch vom Eremitenhaus aus direkt bewandern, aber das habe ich erst später gesehen und war daher mit dem Auto dort (Mühltalstraße 122, 64625 Bensheim).
Bei dem Goethebrunnen handelt es sich um eine 1784 erbaute Brunnenanlage, das zum Fürstenlager gehört, aber etwas außerhalb liegt. Der Brunnen steht heute unter Denkmalschutz. Man schrieb dem Wasser eine heilende Wirkung zu, so dass die Menschen früher zahlreich gekommen sind um das Heilwasser aus dem Brunnen abzuschöpfen.
1930 versiegte die Quelle fast vollständig – vermutlich wegen dem benachbarten Hochstädter Mamoritenwerks. Eigentlich sollte der Brunnen 2006 saniert werden, aber dafür haben sich bisher noch nicht die finanziellen Mittel gefunden.
Der Brunnen ist 2m tief und der Tisch ist aus Sandstein. Wann ist es eigentlich Herbst geworden?
Nur ein paar Autominuten vom Fürstenlager entfernt steht auch das Schloss Schönberg (auch Schönberger Schloss). Ich dachte ich nehme das direkt mal mit. Die erste urkundliche Erwähnung stammt aus dem Jahre 1303 – hier wurde das Schloss als Burg erbaut. Im Bayerisch-Pfälzischen Erbfolgekrieg 1504 wurde die Burg schwer beschädigt und in Brand gesteckt. Mitte des 16. Jahrhundert wurde es wieder aufgebaut und gleichzeitig zum offenen Schloss umgebaut.
Der Besuch lohnt sich aber nicht wirklich. Wenn man in der Ecke Schönberg ist, kann man mal einen Blick darauf werfen, aber extra deswegen dorthin zu fahren ist die Mühe nicht wert, denn es gibt nicht viel zu sehen.
Der Anblick des Schlosses, das ein wenig über der Stadt trohnt ist schon nicht schlecht und man hat wiederrum vom oben einen netten Anblick auf die Stadt, aber mehr als ein wenig Platz vor dem Schloss ist nicht zu sehen.
Wenn ich richtig gesehen habe, befindet sich heute die Feuerwehr in dem Schloss (?).
Das war meine kleine Tour in Bensheim – natürlich steht hier auch noch das Auerbacher Schloss, was sehr sehenswert ist. Ich hatte aber an dem Tag genug. Das Schloss wird ein anderes mal fotografiert :mrgreen: