Wir hatten unser nördlichstes Ziel auf unserer Norwegen Rundreise endlich erreicht: die wunderschöne Inselgruppe: die Lofoten!
Wir folgte weiter der E6 Richtung Norden und schließlich kamen wir nach Narvik auf den Lofoten an.
Bei den Lofoten handelt es sich um ca 80 Inseln im Norden Norwegens. Obwohl die Inselgruppe nur etwa 100-300km vom nördlichen Polarkreis liegt, hat sie aufgrund des warmen Golfstroms ein sehr mildes Klima – was sie bei Reisenden sehr beliebt macht. Außerdem findet man hier die wenigen Sandstrände Norwegens. Die Inseln sind alle durch Brücken und Tunneln miteinander verbunden und der Anblick des türkisblauem Wasser mit den großen Bergen im Hintergrund ist einmalig.
Btw. Bedeutet der Name „Luchsfuß“ („lo“ für Luchs (altnordisch) und „foten“ für Fuß) und steht nicht – wie man fälschlicherweise gerade im Deutschen durch die Endung -en annehmen könnte – für die Mehrzahl mehrerer Inseln.
Für diesen Tag stand nicht mehr viel auf dem Programm, außer natürlich unsere Unterkunft zu erreichen. Die Aussicht war aber auf jedem Fall schonmal großartig. Auf der E10 ging es über die Tjeldsundbrua – eine 1000m lange Brücke.
Generell gab es entlang der Straßen super schöne Punkte, an denen sich ein Stop gelohnt hat.
Unsere Unterkunft auf den Lofoten
Zeitig erreichten wir unsere Unterkunft das Holiday Home Lofoten. Diese lag direkt an der E10 und war optimal um mit dem eigenen Fahrzeug die Insel zu erkundigen. Wir hatten ein Ferienhaus gemietet mit mehreren Schlafzimmern und einem Garten. Es war wirklich sehr schön da und wäre auch absolut für einen längeren Aufenthalt zu empfehlen.
An einem Abend haben wir frischen Lachs gegrillt – es sieht nicht spektakulär aus – aber es war meeeega lecker und im Verhältnis sogar günstiger als bei uns!
Rote Häuschen – typisch Norwegisch?!
Sicher sind nicht nur mir die vielen roten Häuschen aufgefallen, die in ganz Norwegen verteilt sind. Zufall? Nein, früher war die rote Farbe ein Abfallprodukt der Eisenherstellung. Da man nichts verschwendete wurden die meisten Häuser rot angestrichen – und das nicht nur in Norwegen , sondern in ganz Skandinavien. Die ursprüngliche Farbe ist wegen der zweifelhaften Inhaltsstoffe inzwischen verboten, aber die Skandinavier haben sich so an die roten Häuschen gewöhnt, dass sie weiterhin aus tradition rot angestrichen werden.
Erkundungstour auf den Lofoten
Am nächsten Tag hieß es auf Erkundungstour gehen. Wir folgten der E10 runter bis an die Spitze.
Zwischenstopp an einem Strand
An diesem Strand haben wir spontan halt gemacht. Es war dort gerade Ebbe und wir nutzten die Gelegenheit für einen kleinen Strandspaziergang.
Stockfische in Hamnøy
Unser Weg führt uns auch durch das Fischerdörfchen Hamnøy. Hier sieht man jede menge Stockfische, die zum trocknen aufgehängt wurde. Diese Art der Konservierung wird bereits seit dem 8 Jhd in Norwegen so praktiziert. Der Fisch muss etwa 3 Monate im freien trocknen und das Klima der Lofoten ist ideal dafür.
Viel präsenter sind hier aber die übrig gebliebenen Fischköpfe, die hier überall hängen. Diese werden später nach Nigeria verkauft und zu Fischsuppe. Die Zungen werden dabei von Kindern herausgeschnitten – dies ist eine uralte Tradition und die Kindern bessern so ihr Taschengeld auf.
Das Fischerdörfchen Reine
Reine ist ein putziges Dörfchen mit etwa 300 Einwohnern, dass für seine schöne Landschaft bekannt ist. Von dem naheliegenden Berg Reinebringen hat man eine tolle Aussicht und hier kann man auch wandern gehen. Wir haben uns mit der grandiosen Aussicht von der Brücke begnügt.
Aussichtspunkt bei Å i Lofoten
Hinter dem Åtunellen (Tunnel) gibt es eine Anhöhe die man hoch wandern kann. Von hier aus hat man eine schöne Sicht über die Stadt, die umliegenden Berge und die Küste.
Ein verlassener Hafen, ein Leuchtturm und ein altes Walskelett: Hovsund auf Gimsøya
Gimsøya ist ein Bereich auf den Lofoten der etwas abgelegen ist. Hier ist man praktisch für sich. Wir passieren einen Golfplatz, aber sonst scheint der Tourismus hier noch nicht angekommen zu sein. Unser Ziel ist der Hafen Hovsund. Dieser scheint sehr verlassen und nicht mehr wirklich in Benutzung zu sein. Ich hatte gelesen, dass man hier ein Walskelett und einen Leuchtturm sehen kann. Der Aussblick macht schonmal was her…
… und tatsächlich – wir entdecken (direkt bei dem Leuchtturm) den Schädel eines Wals.
große Pflanzen im Wasser…
Touristennest Henningsvær
Von diesem kleinen Fischerdörfchen waren wir sehr enttäuscht. Es dauerte eine gefühlte Ewigkeit bis wir dort waren, weil die Strecke unglaublich überlaufen war und ständig musste man halt machen um jemanden vorbei zu lassen und die Fahrt über die Brücke hat mit den Ampeln auch ewig gedauert. Wir wollten den Ort noch besuchen, da er als das Venedig der Lofoten bekannt war und er wegen seines Fischerdorfscharakters sehr schön sein sollte.
Der Ort war allerdings einfach nur ein überlaufenes Touristennest – und dabei noch nicht mal besonders hübsch. Ich habe nicht mal ein Foto gemacht und wir sind einfach direkt wieder gefahren. Meiner Meinung nach kann man Henningsvær getrost auslassen – da gibt es deutlich hübschere Ecken.
Moskenes
Am nächsten Morgen ging es wieder mit Sack und Pack nach Moskenes. Von hier aus fuhr die Fähre nach Bodø. Wer – gerade innerhalb der Hauptsaison – diese Fähre benutzen möchte, sollte unbedingt vorab reservieren. Als wir reservieren wollten, war dies nicht mehr möglich (geht nur bis 24 Std vorher) und dann gab es nur eine Möglichkeit: Lange, lange anstehen – denn diese Fähre ist sehr gefragt (und hier dürfen selbst Motorräder nicht vor ;-) ).
an dem Morgen unserer Abfahrt schwebte ein großartiger Nebel über der Insel
Aber es hat geklappt und wir befanden und der ca 3 Stündigen Fähre zurück aufs Festland…
Ein letzter Blick auf die Lofoten
Es herrscht an manchen Stellen immer noch der Nebel