Eine Schneewanderung führte uns in den Odenwald zur Burg Freienstein. Schnee war eingeplant, – dazu gab es auch noch einen wunderbaren Nebel!
Schnee und Nebel im Odenwald
Es ist langsam kein Geheimnis mehr, dass ich den Schnee liebe. Natürlich wollte ich auch dieses Jahr ausgiebig wandern gehen um tolle Schneelandschaften zu genießen. Und wenn es nicht zu weit weg sein soll, bietet sich der Odenwald immer an.
Ich verknüpfe meine Wanderungen immer gern mit einem hübschen Städtchen. Einem „Ziel“ oder etwas, was man sich unterwegs ansehen kann. Diesmal sollte unser Weg an der Burg Freienstein vorbei führen. Diese Wanderung sollte es werden.
Auf dem Hinweg machen wir einen kurzen Stopp am Himbächel-Viadukt
Traumhaft schöne Nebellandschaften im Odenwald
Kilometer: 12,52km (mit Abstecher auf die Burg)
Dauer: 4 Std (wir haben uns viel Zeit gelassen)
Aufstieg: 370m
(gemessen mit einer Tracking App)
Markierungszeichen: S6
Eine Schneewanderung zur Burg Freienstein
Wir erreichen unser Ziel und der Wetterbericht hat nicht gelogen: Nebel liegt über der Ortschaft Gammelsbach, wo unsere Wanderung beginnen soll. Von unten können wir einen Blick auf die Burg werfen, die über der Stadt thront.
Nebel in Gammelsbach
Aussicht von der Burg über das Tal
Der Aufstieg zur Burg Freienstein dauert nicht all zulange. Von oben hat man schon einen guten Ausblick auf das Gammelsbachtal. Die Aussicht ist grandios – die kleine Ortschaft und das Umfeld sind in Nebel gehüllt. Ich liebe Nebel ja total. Zunächst erkunden wir die Burg. Das erste mal wurde sie um 1297 erwähnt. Wer die Erbauer der Burg waren, ist auch heute noch ungeklärt. Ab dem Dreißigjährigen Krieg begann die Burg nach und nach zu zerfallen und wurde nur notdürftig in Stand gehalten. 1810 richtete ein Brand in Gammelsbach großen Schaden an, so war der damalige Graf Erbach-Fürstenau gezwungen, die Burg – bzw. deren Holz und Ziegel – den Bewohnern für den Neubau ihrer Häuser zur Verfügung zu stellen.
Diese Tür muss hoffentlich so schnell keiner öffnen
unberührter Schnee in der Burg Freienstein
Eine Wanderung durch unberührten Schnee
Von der Burg aus geht es dann auf den eigentlichen Wanderweg mit der Markierung S6. Der Nebel ist dicht – von den groß beschriebenen Panoramaaussichten dieser Wanderrouten sehen wir nichts. Trotzdem ist es großartig. Nebel ist immer wieder was besonderes – jede Landschaft kriegt direkt etwas mystisches und geheimnisvolles.
Bäume im Nebel
Der Nebel ist dicht, aber die Route lässt sich zum Glück noch gut erkennen
Hier hätte man wohl einen Panorama Ausblick gehabt
Es geht durch einen Wald. Hier scheint lange niemand entlang gewandert zu sein, denn der Schnee ist komplett unberührt. Wir haben den Wald für uns alleine. Nur hier und da sieht man ein paar Tierspuren im Schnee. Wir arbeiten uns durch den Schnee, der uns z.T. bis zu den Waden geht. Das ist ganz schön anstrengend – bergauf, ohne das Jemand uns den Weg vorbereitet hat. Aber die Atmosphäre ist einfach wunderbar.
Ein unberührter verschneiter Wald
Nach dem anstrengenden Teil durch den unberührten Schnee führt uns der Weg in die putzige Ortschaft Leonhardshof, die nur aus einer Handvoll Häuser zu bestehen scheint. Hier soll es auch die Ruine der St. Leonhardskapelle geben, die wir aber entweder übersehen haben oder die eingeschneit war.
Wir treffen sogar den ein oder anderen Bewohner vom Leonhardshof
Der Weg führt uns immer wieder durch Waldstücke und dann wieder aufs offene Feld. Der Weg macht einen Knick und wir befinden uns wieder auf dem Rückweg. Der anstrengende Teil scheint hinter uns zu liegen. Die Wege werden wieder flacher. Wir erfreuen uns an der schönen Winter-Nebel-Landschaft, als es langsam zu dämmern beginnt. Wir haben auf dem Weg ein wenig getrödelt und müssen uns jetzt sputen, bevor es dunkel wird.
Rechtzeitig, bevor es wirklich dunkel wird, erreichen wir Gammelsbach und das Ende des Rundwanderweges. Müde und zufrieden setzen wir uns in das Auto mit warmer Sitzheizung. Eine anstrengende, aber schöne Wanderroute, die sicherlich im Sommer und mit klarer Sicht auch Spaß machen wird! Wir kommen bestimmt wieder.